Bewegung hilft immer!

von Claudia Teichmann

Sport ist die Wunderpille mit ausschließlich positiven Auswirkungen auf Körper und Geist.

Bis vor einigen Jahren waren wir es gewohnt, uns nach einer Erkrankung schonen zu müssen. Mittlerweile stehen Patienten bereits am Tag ihrer Operation wieder auf und bewegen sich, körperliche Aktivität ist zur Therapie geworden, da sie effizient die Genesung beschleunigt.

Bewegung, die kostenlose Apotheke unseres Körpers, ist frei von Nebenwirkungen und kommt ohne künstliche Zusatzstoffe aus. Sie setzt Heilkräfte frei und wirkt darüber hinaus auch sehr erfolgreich präventiv. Wir profitieren von ihr erwiesenermaßen auf vielfältige Weise:

  • Verbesserung der Herz- und Kreislauffunktionen.
  • Bessere Sauerstoffversorgung der Organe.
  • Stärkung des Immunsystems.
  • Geringeres Risiko für Krebs und Diabetes.
  • Ausschüttung von Glückshormonen.
  • Zunahme der körperlichen und geistigen Fitness.

Besonders eindrucksvoll sind die bereits nach einer kurzen Zeit erkennbaren deutlichen Verbesserungen in Hinblick auf die

  • Kräftigung von Muskulatur, Sehnen und Knochen (Osteoporoseprophylaxe).

Schnell zeigt sich hier eine zunehmend längere Schmerzfreiheit und bessere Stabilität, z.B. wird das Sitzen bei der Arbeit nicht mehr zum Problem, Verspannungen und Kopfschmerzen verschwinden. Bewegung macht wieder Spaß!

Gesund leben

Sich zu bewegen bringt Segen!

Das ist auch die Devise bei Rückenschmerzen. Muskelaufbautraining ist nicht nur die effektivste Methode, Schmerzen im Rücken und in den Gelenken vorzubeugen, sondern auch, sie zu heilen. Wer seine Rumpf- und Beckenmuskulatur durch ein effektives Training stärkt und seine Gelenke regelmäßig bewegt, sorgt für den Schutz seines gesamten Bewegungs- und Stützapparates. Zu wenig Bewegung hingegen führt zu einer Schwächung der Muskulatur. In diesem Fall werden die Knochen und Bänder mit ihrer Aufgabe, die Wirbelsäule und Gelenke zu stabilisieren, allein gelassen. Dies führt unweigerlich zu ihrer Überforderung und damit zu Schmerz.
Eine schrittweise Aufnahme des Trainings ist in jeder Lebensphase und in jedem Alter möglich und sinnvoll. Der Aufbau von Muskeln ist mit Hilfe eines gezielten Programmes bereits nach einer relativ kurzen Zeit erkennbar. Die oben genannten positiven Effekte sind eindeutig nachweisbar und führen insgesamt zu einem schrittweisen Rückgang der Beschwerden.

Was sagen Experten dazu:

Ein großes Team aus international anerkannten Experten hat bereits 2010 in der „Nationalen Versorgungs-Leitlinie Kreuzschmerz“, abgekürzt NVL, festgehalten, wie Rückenschmerzen behandelt werden sollten. Statt auf die alten, nicht bewährten Methoden zurückzugreifen, wird dort ausdrücklich darauf hingewiesen, dass „ … eine anschauliche Aufklärung über die Erkrankung, die gute Prognose und die Behandlungsmöglichkeiten dazu führen soll, dass die Betroffenen möglichst aktiv bleiben. Schwerpunkt der ärztlichen Aufklärung ist die Tatsache, dass körperliche Bewegung keine Schäden verursacht, sondern eine Linderung der Beschwerden fördert.“ (S.44, NVL Kreuzschmerz, Langfassung,1. Auflage, Version 5)

Meine Empfehlung als Sporttherapeutin:

Patienten mit Rückenschmerzen kommen am besten wieder in Bewegung, indem sie regelmäßige Bewegungseinheiten in ihren Alltag (täglich 30 Minuten) einbauen und gleichzeitig die schwachen Muskelgruppen trainieren (2 mal wöchentlich mindestens 45 Minuten). Der Erfolg ist aber auch abhängig von der individuellen Disziplin. Da man sich zu Beginn häufig zu hohe Ziele steckt, führt dies leicht zu Frustration. Daher heißt es, kleinere, konkrete Vorsätze zu fassen, die wiederum helfen, den inneren Schweinehund zu besiegen. Bewegung muss Spaß machen. Ein individueller Trainingsplan mit optimaler Belastung, eine gute Betreuung und ein Trainingspartner zur Motivation, lassen aus einer möglicherweise bisherigen Bewegungsunlust, Sport zu einem Ritual und damit zu einer festen Einrichtung in unserer Woche werden.

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Autor: Claudia Teichmann

Als Diplom Sportlehrerin seit vielen Jahren im Rückenzentrum Am Michel tätig. Leitet seit 2015 das BackUp, das medizinische Trainingszentrum in Hamburg.

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