{"id":3119,"date":"2020-10-05T12:07:48","date_gmt":"2020-10-05T10:07:48","guid":{"rendered":"http:\/\/ruecken-zentrum.de\/blog\/?p=3119"},"modified":"2020-10-30T14:27:43","modified_gmt":"2020-10-30T13:27:43","slug":"gesunde-ernaehrung-ist-mehr-als-die-einnahme-von-calcium","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.ruecken-zentrum.de\/blog\/2020\/10\/05\/alle\/gesunde-ernaehrung-ist-mehr-als-die-einnahme-von-calcium\/","title":{"rendered":"Gesunde Ern\u00e4hrung ist mehr als die Einnahme von Calcium."},"content":{"rendered":"

Calcium bildet den wichtigsten\u00a0Knochen<\/strong>-Baustein \u2013 rund 98 % des im K\u00f6rper befindlichen Calciums sind im\u00a0Knochen<\/strong>\u00a0gebunden.<\/p>\n

Bei der Betrachtung des Knochenwachstums spielen zwei Aspekte eine herausragende Rolle: Bewegung<\/strong> (genauer Belastung) und Calcium<\/strong>.
\nOhne die Mineralstoffe und ohne die belastenden Impulse, die der Knochen braucht, ist kein gesundes Wachstum und keine Stabilit\u00e4t denkbar. Oder umgekehrt: Wenn es an belastenden und kr\u00e4ftigenden Impulsen durch Bewegung oder an gesunder Ern\u00e4hrung mangelt, leidet die Entwicklung der Knochenstruktur. Die Knochendichte sinkt.<\/p>\n

Im Rahmen der Osteoporose-Therapie spielen eine gezielte Belastung sowie Calcium eine entscheidende Rolle.<\/pre>\n

Der Knochenumbau und auch die Architektur der Knochendichte werden durch ein komplexes Zusammenspiel von Hormonen, Vitaminen und Mineralstoffen in Verbindung mit Bewegung und k\u00f6rperlicher Aktivit\u00e4t ein Leben lang gesteuert.<\/p>\n

Ein Ausflug in die Knochensubstanz<\/strong><\/h5>\n

Die Substanz des Knochens besteht haupts\u00e4chlich aus anorganischen Materialien, festen Calcium- und Phosphatkristallen \u2013 sie machen den Knochen hart und stabil. F\u00fcr Elastizit\u00e4t sorgen organische Substanzen, \u00fcberwiegend das Eiwei\u00df Kollagen. F\u00fcr einen stabilen Knochen werden \u2013 neben Calcium und Phosphat \u2013 auch Magnesium, Zink und Kupfer sowie die Vitamine D, K, C, B6, B12, Fols\u00e4ure sowie Aminos\u00e4uren und Hormone ben\u00f6tigt.<\/p>\n

Mit Hilfe der Geschlechtshormone \u00d6strogen und Testosteron baut sich fortw\u00e4hrend neues Knochengewebe auf und, damit der Knochen nicht st\u00e4ndig weiter w\u00e4chst, altes wieder ab. Auf diese Weise beh\u00e4lt ein Knochen seine f\u00fcr ihn typische Form und Funktion.<\/p>\n

Aufbau und Verlust von Knochenmasse
\nPeak Bone Mass
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iStock-Illustration ID:1095059482<\/figcaption><\/figure>\n

Etwa bis zum 25. Lebensjahr \u00fcberwiegt der Knochenaufbau. Der Mensch w\u00e4chst, das Skelett stabilisiert sich, die Knochenmasse nimmt zu. Zwischen dem 30. und 40. Lebensjahr hat die Knochenmasse ihren h\u00f6chsten Wert erreicht, also bestenfalls eine Knochenmineraldichte von 100%.<\/p>\n

Auf- und Abbau halten sich prinzipiell die Waage, der Knochen ist stabil und gleichzeitig erneuert er sich kontinuierlich. Ger\u00e4t dieses Wechselspiel \u00fcberproportional aus dem Gleichgewicht, z. B. durch die altersbedingten Ver\u00e4nderungen (R\u00fcckgang der Geschlechtshormone), entwickelt sich Knochenschwund (Osteoporose).<\/p>\n

Beim Krankheitsbild Osteoporose spielt die\u00a0Knochendichte\u00a0eine besondere Rolle, weil\u00a0sie f\u00fcr die Stabilit\u00e4t der Knochen steht.
\nMittels einer Knochendichtemessung kann diese auch im R\u00fcckenzentrum Am Michel ermittelt werden.<\/strong><\/p>\n

Eine unausgewogene Ern\u00e4hrung kann zu einem Mangel an Calcium im Blut f\u00fchren. Die Folge: Calcium wird aus den Knochen freigesetzt, die<\/span> Knochenfestigkeit geht zur\u00fcck<\/span>.<\/span><\/pre>\n
Gesunde Ern\u00e4hrung ist besser als die Einnahme von Calciumpr\u00e4paraten.<\/strong><\/h5>\n

Nat\u00fcrliches Calcium (aus Nahrungsmitteln) ist gegen\u00fcber Erg\u00e4nzungen vorzuziehen. Denn:<\/p>\n

    \n
  1. Calciumreiche Lebensmittel wie dunkelgr\u00fcne Gem\u00fcse, Feigen, reifer K\u00e4se oder N\u00fcsse enthalten noch viele weitere wertvolle N\u00e4hrstoffe f\u00fcr die Gesundheit von Knochen und Muskeln.\"\"<\/li>\n
  2. Mit calciumreichen Mineralw\u00e4ssern kann problemlos der Tagesbedarf gedeckt werden.<\/li>\n
  3. Hoch dosierte Calciumerg\u00e4nzungen (1.000 mg und mehr bei z.B. Calciumtabletten) k\u00f6nnen sich ung\u00fcnstig auf das Herz-Kreislaufsystem auswirken. Calciumreiche Lebensmittel hingegen werden nicht mit einem kardiovaskul\u00e4ren Risiko in Verbindung gebracht.<\/li>\n<\/ol>\n
    Bioverf\u00fcgbarkeit. Was bedeutet das?<\/h5>\n

    Entscheidend f\u00fcr den Calcium-Spiegel ist nicht nur die mit der Nahrung aufgenommene Menge, denn sie stellt zun\u00e4chst nur das „Angebot“ dar. Vielmehr kommt es auf die Bioverf\u00fcgbarkeit an, d. h. wie gut das Calcium vom K\u00f6rper aufgenommen und verwertet werden kann.<\/p>\n

    Dazu wird ein ausreichend hoher Vitamin D-Spiegel ben\u00f6tigt,\u00a0denn dieses Vitamin f\u00f6rdert die Calcium-Aufnahme aus dem Darm und den Calcium- Einbau in den Knochen. S\u00e4urehaltige Lebensmittel, wie beispielsweise Getreide, aber auch Spinat und Rhabarber haben eine hemmende Wirkung auf die Calciumverwertung im K\u00f6rper. Von diesen Lebensmitteln kann der K\u00f6rper nur etwa 20 bis 40 Prozent des enthaltenen Calciums aufnehmen. Auch bestimmte Eiwei\u00dfe verschlechtern die Bioverf\u00fcgbarkeit, weil durch ihre Verstoffwechselung mehr Calcium ausgeschieden wird. Das gilt auch f\u00fcr Milch und einen Teil der Milchprodukte (s. u.) nicht aber f\u00fcr Hartk\u00e4se oder Naturjogurt in Ma\u00dfen.<\/p>\n

    Unsere Empfehlung:<\/strong> Ern\u00e4hren Sie sich am besten ausgewogen und vitalstoffreich, tanken Sie viel Sonne und lassen Sie die Haut Vitamin D bilden. Getreide und H\u00fclsenfr\u00fcchte weichen Sie vor dem Verzehr ein und Spinat genie\u00dfen Sie lieber im blanchierten Zustand. Auch fermentierte Lebensmittel sollten regelm\u00e4\u00dfig auf Ihrem Speiseplan stehen. Salzen Sie in Ma\u00dfen, trinken Sie weniger Koffein. Dies kann ebenso dazu beitragen, den Calciumverlust einzud\u00e4mmen und Sie vor Knochenabbau zu bewahren.<\/p>\n

    Hinweis: Die Einnahme von S\u00e4ureblockern (z. B. Pantoprazol) beg\u00fcnstigt ebenfalls Osteoporose, da sie die Aufnahme von Calcium blockieren. Nehmen Sie diese Medikamente daher nicht l\u00e4nger als unbedingt notwendig ein.<\/pre>\n
    Die Aufnahme von 1.000 mg (= 1 Gramm) Calcium t\u00e4glich sind f\u00fcr einen Erwachsenen ausreichend.<\/strong><\/h5>\n

    Dies entspricht der Empfehlung der Leitlinie des DVO (Dachverband Osteologie) wie auch der der DGE (Deutsche Gesellschaft f\u00fcr Ern\u00e4hrung). Gemeint ist damit die gesamte Zufuhr an Calcium, d.h. die Summe in Getr\u00e4nken und Nahrung. Diese Menge kann mit normaler Ern\u00e4hrung, die einen gewissen Anteil an calciumreichen Lebensmitteln enth\u00e4lt, ohne weiteres erreicht werden.<\/p>\n

    Zum Beispiel enthalten je 100 g:<\/p>\n