{"id":293,"date":"2016-04-19T09:08:40","date_gmt":"2016-04-19T07:08:40","guid":{"rendered":"http:\/\/ruecken-zentrum.de\/blog\/?p=293"},"modified":"2016-05-19T16:46:47","modified_gmt":"2016-05-19T14:46:47","slug":"was-passiert-bei-akuten-schmerzen","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.ruecken-zentrum.de\/blog\/2016\/04\/19\/rueckenschmerzen\/was-passiert-bei-akuten-schmerzen\/","title":{"rendered":"Schmerzen: Fluch oder Segen?"},"content":{"rendered":"
Zu allererst…,<\/p>\n
Wir kennen sie alle, die \u201eallt\u00e4glichen\u201c Schmerzen: z.B. von Insektenstichen, durch Fehlhaltungen bedingte Verspannungen (z.B. bei Bildschirmarbeit \u00fcber einen l\u00e4ngeren Zeitraum), Verstauchungen oder Sch\u00fcrfwunden etc. Das Gehirn erkennt hier eine potenzielle Gefahr und Bedrohung und leitet unverz\u00fcglich heilungsf\u00f6rdernde Ma\u00dfnahmen ein. Eine dieser Ma\u00dfnahmen ist das unangenehme Gef\u00fchl Schmerz, welches insbesondere daf\u00fcr sorgt, dass wir den betroffenen Bereich schonen und somit Heilung stattfinden kann.
\nDas Empfinden von Schmerz ist sinnvoll, denn dieses Warnsystem bringt uns dazu, die schmerzausl\u00f6sende Situation zu meiden, so beispielsweise eine andere Sitzposition vor dem Computer einzunehmen, um den verspannten Nacken zu entlasten.<\/p>\n
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Schmerzzust\u00e4nde k\u00f6nnen folglich sehr unkompliziert sein, d.h. keine ernsthafte Ursache haben und \u201eeinfach\u201c wieder vergehen; das Gewebe repariert sich von allein, ohne besondere Sch\u00e4den zu hinterlassen.<\/p>\n
Betrachtet man die Schmerzentstehung und damit die schmerzausl\u00f6senden Signale, stellt man fest, dass sie stets\u00a0individuell sind. Es spielt also bei jeder Person u.a.<\/p>\n
eine wesentliche Rolle bei der Intensit\u00e4t des Schmerzempfindens, das daher auch nicht unbedingt im direkten Verh\u00e4ltnis zum Ausma\u00df der Gewebesch\u00e4digung stehen muss.<\/p>\n
Um wirksam mit Schmerzen umgehen zu k\u00f6nnen, ist es wichtig, neben dem k\u00f6rperlich empfundenen Schmerz<\/strong> auch den \u201eemotionalen Schmerz“<\/strong> zu kennen und zu behandeln.<\/p>\n <\/p>\n So kann z.B. ein verstauchter Kn\u00f6chel eine durchaus schmerzhafte und l\u00e4stige Angelegenheit sein, die nach einiger Zeit wieder abgeklungen und vergessen ist, von einem Profi-T\u00e4nzer aber wird dieser Schmerz wahrscheinlich intensiver und unangenehmer empfunden, weil dieses Ereignis f\u00fcr seinen Lebensunterhalt und die berufliche Existenz, bzw. die Karriere u.U. weitreichende Folgen hat.<\/p>\n Schmerz ist eine im Zentralnervensystem generierte Antwort auf Signale aus dem gesamten K\u00f6rper, unter Ber\u00fccksichtigung aller zur Verf\u00fcgung stehenden Informationen, die wir im Leben gesammelt haben<\/b>.<\/p>\n Schmerz ist somit eine unangenehme Sinneswahrnehmung. F\u00fcr Extremsituationen oder bei ernsten Verletzungen stellt der K\u00f6rper selbst die st\u00e4rksten Schmerzmittel zur Verf\u00fcgung. Das Gehirn sch\u00fcttet dann z.B. Endorphin und Adrenalin aus, welche tempor\u00e4r die Antwort des Gehirns auf Schadensmeldung abschw\u00e4chen oder vollst\u00e4ndig hemmen.<\/p>\n An diesen Beispielen wird klar, dass es \u00fcbergeordnete Bereiche im Gehirn gibt (Schmerz verarbeitende Areale), die auf die Alarmmeldungen aus dem K\u00f6rper situativ angemessen reagieren, bis hin zur Unterdr\u00fcckung des Schmerzes.<\/p>\n Diese Erkenntnisse werden auch\u00a0bei\u00a0der Behandlung von R\u00fcckenschmerzen<\/strong> genutzt, indem der Patient genauestens \u00fcber \u201eseinen“ Schmerz aufgekl\u00e4rt wird. Zu wissen und zu verstehen, welchen komplexen Mechanismen Schmerzwahrnehmung unterliegt, reduziert die h\u00e4ufig mit Schmerzen verbundenen Gef\u00fchle wie Angst, Ohnmacht und Niedergeschlagenheit.<\/p>\n So sind R\u00fcckenschmerzen, die den Patienten noch nicht l\u00e4nger als 6 Wochen beeintr\u00e4chtigen, etwas vollkommen normales und treffen jeden von uns einmal im Leben. Sich dieses bewusst zu machen und angemessen zu reagieren, l\u00e4sst den Schmerz weniger bedrohlich erscheinen und bald wieder zur\u00fcckgehen.<\/p>\n Lesen Sie hier in K\u00fcrze einen weiteren Artikel \u00fcber chronische Schmerzen<\/strong>.<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":" von Michael Richter<\/p>\n","protected":false},"author":9,"featured_media":539,"comment_status":"open","ping_status":"open","sticky":false,"template":"","format":"standard","meta":{"footnotes":""},"categories":[1,17,12,8],"tags":[29,23,7,24],"yoast_head":"\nWas ist Schmerz?<\/h5>\n
\nDas Gehirn kann jedoch lernen, dass eine bestimmte potentielle Bedrohung als nicht relevant eingestuft wird.
\nBeispielsweise k\u00f6nnen sich Fakire ein Schwert durch die Zunge stecken und dabei jede Form der Schmerzempfindung unterdr\u00fccken. Ein Fakir kennt keinen Schmerz? Irrtum, aber er beherrscht die Schmerzwahrnehmung perfekt. Er hat durch ein gezieltes Training gelernt, den Schmerz zu kontrollieren. Oder aus Berichten von Kriegsveteranen ist bekannt, dass die Betroffenen, selbst bei schweren Verletzungen, bis zu dem Zeitpunkt keine oder nur stark verminderte Schmerzen empfanden, an dem sie ihre Situation realisierten. Dominiert zu allererst, wie im Fall des Soldaten, der \u00dcberlebenstrieb, wird der Schmerz erst dann zugelassen, wenn sich die Person in Sicherheit wei\u00df.<\/p>\nWas bedeutet \u201eangemessen zu reagieren“:<\/h5>\n
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