{"id":1152,"date":"2017-01-27T08:57:26","date_gmt":"2017-01-27T07:57:26","guid":{"rendered":"http:\/\/ruecken-zentrum.de\/blog\/?p=1152"},"modified":"2018-08-04T10:20:35","modified_gmt":"2018-08-04T08:20:35","slug":"gesund-oder-krank-alles-eine-frage-der-einstellung","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.ruecken-zentrum.de\/blog\/2017\/01\/27\/alle\/gesund-oder-krank-alles-eine-frage-der-einstellung\/","title":{"rendered":"Gesund oder krank? Alles eine Frage der Einstellung?"},"content":{"rendered":"
Versucht man Gesundheit zu definieren, stellt man fest, dass dies nicht so einfach ist.
\nDie Weltgesundheitsorganisation beschreibt Gesundheit wie folgt:<\/p>\n
\u201eHealth is a state of complete physical, mental and social wellbeing and not merely the absence of disease or infirmity.\u201d = \u201eGesundheit ist ein Zustand vollkommenen k\u00f6rperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens und nicht allein das Fehlen von Krankheit und Gebrechen.\u201c<\/em><\/p>\n Folgt man dieser Definition und sieht in jeder Abweichung von diesem Gesundheitsbegriff eine Krankheit, dann ist Gesundheit eher die Ausnahme als die t\u00e4gliche Realit\u00e4t. Medizinisch stellt sich also die Frage, ob die Bewertung von Symptomen durch den Arzt\/Therapeuten, das Internet oder den Patienten selbst krank macht und ob\u00a0unser Selbstverst\u00e4ndnis von Gesundheit am Ende zu vielen gesundheitlichen St\u00f6rungen f\u00fchrt?<\/strong><\/span><\/p>\n <\/p>\n In einer Befragung von australischen Aborigines gaben 80% an, R\u00fcckenschmerzen zu haben.<\/p>\n <\/p>\n Relevante Einschr\u00e4nkungen f\u00fcr das Leben, den Alltag oder das allgemeine Wohlbefinden wurden jedoch nicht berichtet. Krank f\u00fchlte sich keiner der Befragten. Es bestand ein Symptom ohne Leiden, also keine Krankheit und schon gar keine Notwendigkeit f\u00fcr eine medizinische Intervention.<\/p>\n Das gleiche Symptom (R\u00fcckenschmerz) f\u00fchrt hingegen in Deutschland t\u00e4glich viele Menschen zum Arzt, in die Physiotherapie, es werden R\u00f6ntgen- und MRT-Bilder angefertigt, Diagnosen gestellt, Medikamente, Spritzen und Operationen angeboten und durchgef\u00fchrt. So wird aus dem Symptom eine eigenst\u00e4ndige Krankheit mit allen Folgeproblemen.<\/p>\n Kann also die eigene und\/oder gesellschaftliche Wahrnehmung von an sich normalen K\u00f6rper\u00e4u\u00dferungen zu Krankheitszust\u00e4nden f\u00fchren, die\u00a0fr\u00fcher unbekannt waren und in einigen Gesellschaften auch heute noch nicht\u00a0als krankhaft angesehen werden?<\/span><\/strong><\/p>\n Beispiele \u201eneuer Erkrankungen\u201c gibt es viele, z.B. die Fibromyalgie, Chronic Fatigue Syndrom oder das Restless-Leg-Syndrom, die Menschen mit zum Teil hohem Leiden zum Arzt f\u00fchren.<\/p>\n Eine andere Herangehensweise an das Problem Krankheit\/Gesundheit ist die Betrachtung unseres jeweiligen Zustands als ein kontinuierliches Gleichgewicht zwischen Krankheit und Gesundheit als extreme Endpunkte (siehe Abbildung 1). Wo wir uns gerade befinden, definiert sich jeden Tag neu.<\/p>\n
\nAber sind die Verspannung am Morgen, die M\u00fcdigkeit am Abend, die schlechte Stimmung aufgrund der Fernsehnachrichten oder das V\u00f6llegef\u00fchl nach dem Essen wirklich Gesundheitsst\u00f6rungen oder Krankheiten? In der Konsequenz w\u00e4re nahezu jeder mehrfach am Tag krank.<\/p>\n